Als wir den Leuchtturm hinter uns gelassen hatten, öffnete sich der Blick auf das Meer in seiner Unendlichkeit. Ich blieb stehen, atemlos und ergriffen von der Weite und der Ruhe, in der nichts zu hören war als das leise Sausen des Windes in den Dünengräsern. Auf den kleinen hüpfenden Wellen blitzten Lichtreflexe, Abermillionen, bis zum Horizont. Staunend stand ich da und sah dem großen Blau beim Glitzern zu. Da, wo es nicht mehr glitzerte, fing der Himmel an.
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Warum geht das vielen Menschen verloren, wenn sie erwachsen werden, hatte ich mich oft gefragt: die Fähigkeit zu gedankenlosem, ziellosem Schauen. Das Aushalten der Stille. Das Ergriffensein. Das reine Staunen über die Natur, ohne den Drang, sie zu erklären, zu benennen oder zu analysieren. Einfach nur da sein, sich als Teil dieses Universums zu begreifen, ohne Fragen, ohne Antworten. Es braucht kein naturwissenschaftliches Studium, um die Schönheit und die Geheimnisse der Welt zu erleben. Es braucht nur unsere Augen, unsere Nase, unsere Ohren und unsere Hände.
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In meinem Studium hatte ich gelernt, dass jedes Wesen seine Berechtigung im Kreislauf der Natur hat, und sei es noch so unscheinbar. Stand es dem Menschen zu, die Schöpfung zu korrigieren, weil ihm ein kleiner Bestandteil darin nicht passte?